Doreen (www.verum-verba.de)
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Unser Jüngstes wünschte sich, einmal ein Kloster zu besuchen. So entschieden wir uns aufgrund der vielen positiven Rezensionen für das Kloster Hülfensberg in der Nähe von Geismar im Eichsfeld.
Das Kloster Hülfensberg ist ein noch heute deutschlandweit bekannter Wallfahrtsort. Es leben dort 4 Franziskaner-Mönche, die regelmäßige Gottesdienste veranstalten, seelsorgerische Dienste leisten und Pilgernden zur Verfügung stehen.
Die Anfahrt zum Kloster ist absolut unkompliziert. Im Ort Döringsdorf ist der Weg zum Kloster bereits gut ausgeschildert. Sowie man aus dem Ort in den Wald hinein fährt, ist man bereits auf dem Parkplatz unterhalb des Klostergeländes angelangt. Von dort aus sind es wenige Fußminuten nach oben auf den Hülfensberg. Die Wege sind alle gut begehbar und gepflegt.
Wenn man dem Weg vom Parkplatz nach oben folgt, so gelangt man an der Bonifatiuskapelle auf das Klostergelände. Links davon befindet sich die Erlöserkirche. Daneben ist ein großzügiger Platz mit einigen überdachten Bänken, auf dem vermutlich Gottesdienste im Freien stattfinden. Unweit davon ist ein erster Aussichtspunkt, der eine unglaubliche Aussicht über das Eichsfeld bietet. - Von hier aus konnte man im früher noch getrennten Deutschland "in den Westen" sehen - sofern man die Chance hatte, als Pilger auf den Hülfensberg zu gelangen, der im ehemaligen Grenzgebiet lag und für Besuche zu DDR - Zeiten streng gesperrt war... Auf einer großzügigen Holzbank können selbst zwei Personen Platz finden und die Aussicht, in der Sonne liegend, genießen. An der Aussichtsstelle befinden sich ein Kreuz und eine Marienfigur.
Wenn man nun über den Platz zurück zum Klostergelände geht, gelangt man an den Vordereingang der Erlöserkirche - demgegenüber ist eine Art Freiluft-Altar. Die Kirche ist von innen sehr schön anzusehen - in ihr befindet sich auf der rechten Seite neben dem Altarraum das Hülfenskreuz, was das eigentliche Ziel eines jeden Wallfahrers ist, der auf die Hülfensburg kommt. Alles auf dem Gelände ist sehr gepflegt, der Freiluft-Altar und auch der Innenraum der Kirche waren geschmackvoll geschmückt. An der Erlöserkirche stehend, blickt man bereits auf das Klostergebäude, in dem die Mönche untergebracht sind. Für einen kleinen Unkostenbeitrag kann man hier sogar für einige Tage dem stressigen Alltag entfliehen und in der Klostergemeinschaft das Band zu Gott vertiefen.
Die Bonifatiuskapelle neben der Kirche ist ebenso schön anzusehen - sehr gepflegt und schön geschmückt. Sowohl die Kirche als auch die Kapelle sind jeden Tag für Pilgernde geöffnet.
Vorbei am Klostergebäude befindet sich ein weiterer Aussichtspunkt, mit dem weithin sichtbaren, 18,60 m hohen Dr.-Konrad-Martin-Kreuz. Dort vorbei gelangt man auf der Rückseite des Klostergeländes, was durch eine Mauer geschützt ist, wieder an die Stelle, an der man vom Parkplatz aus angekommen ist. Man kann das Klostergelände sozusagen über eine Art kleinen Rundweg "ablaufen". Allerdings sollte man sich nicht zu viel erwarten. Es ist alles sehr schön, sehr gepflegt und auch sehenswert, allerdings hat man alles in gut einer Stunde gesehen. Es handelt sich hier um kein Klostergelände, wie man es vielleicht aus Filmen gewohnt ist bzw. erwarten würde.
Dennoch können wir einen Besuch wirklich empfehlen.
Nachdem wir uns das Gelände angeschaut haben, sind wir noch einen der ausgeschilderten Pilgerwege entlang spaziert. Er führte uns durch den Wald hinab in den Ort und von dort über weite Felder wieder zurück zum Hülfensberg.
Der Weg war an jeder Stelle nicht nur gut begehbar, sondern auch gut ausgeschildert. Was sehr auffällig war, war die unglaubliche Stille ringherum - selbst innerhalb der Ortschaften. Wir hätten gar nicht gedacht, das es soetwas heutzutage noch innnerhalb Deutschlands gibt.
Wer also gern in der Natur unterwegs ist und in der Ruhe der Natur etwas zu sich kommen und Abstand vom Alltag gewinnen möchte, der sollte unbedingt zum Hülfensberg kommen und einen der Pilgerwege gehen.